„Scherben“ - ein
Psychodrama frei nach Arthur Miller ist das aktuelle Projekt des FTR (Freies
Theater Rostock), das am 19. Dezember wieder auf dem Kunstraumschiff Stubnitz
Premiere feierte. Ein psychologisch feinfühliges Stück, indem die jüdische
Geschichte zur Zeit des 3. Reiches sich in Amerika verwebt mit Lebensängsten
und der amerikanische Traum an Lebenslügen scheitert.
„Sie haben doch alles.“
Und nun das: hysterische Paralyse lautet die Diagnose der
Spezialisten. Also nichts Organisches, das Sylvia Gellburg an den Rollstuhl
fesselt.
„Und sie scheint diesen Zustand zu
genießen!“
„Ist das nicht verrückt?“
Doktor
Hyman steht vor einem Rätsel - und je tiefer er sich seiner Patientin nähert,
um so mehr gerät er selbst in den Strudel aus Angst, erkalteter Wut,
aufkeimenden Gefühlen und Selbstzweifeln.
Hat Sylvias Mann, Phillip, der
finnische Jude, Sklave seines amerikanischen Traums, etwas damit zu tun?
„Könnte er ihr diese Angst
eingejagt haben?“
„Er betet sie an.“
Oder sind es wirklich die Scherben
der jüdischen Schaufenster in Deutschland, die auch in ihr etwas zerbrochen
haben?
„Ich bin hier allen zuliebe, nur
nicht mir selbst.“
„Steh auf!“
Zeit für alle, einen ersten
Schritt zu tun - aufeinander zu - zur Wahrheit - zu sich selbst.