FTR - Wir über Uns

 

Das Freie Theater Rostock e.V., hervorgegangen aus der jugendoffenen Theaterwerkstatt im Unplugged, besteht nun seit fast drei Jahren. Mit dem Abriss des Unplugged verlor die Theatergruppe, die sich durch Stücke wie „Schlündelgründler“ von Ken Campbell, „Krankheit der Jugend“ von Ferdinand Bruckner, „Frühlingserwachen“ von Frank Wedekind oder  „Vorbei – dahin - nie wieder“ - szenische Collage frei nach Daniil Charms Part I einen Namen in Rostock gemacht hat, seine in viel Kleinarbeit mit Unterstützung von Eltern und Freunden und Sach- und- Geldspenden instandgesetzte Spiel- und- Probenstätte.

Anlässlich der Anne-Frank-Ausstellung 2001 fand sich ein Teil der Gruppe wieder zusammen und entwickelte ein eigenes Stück zum Thema, das mit großem Erfolg in der Nikolaikirche aufgeführt wurde. Nach dieses Projekt war die Spielfreude geweckt und die Gruppe, deren Altersspanne von 16 bis Mitte 40 reicht, begann mit ein paar neuen Mitspielern komplettiert in ihrer Freizeit in der Freien Schule Rostock, die dem FTR, aus Mangel an eigenen Probenräumen, Gastrecht gewährt und denen unser besonderer Dank gilt, zu proben.

 Obwohl eine Amateurtruppe bestehend aus Schülern, Studenten und Erwerbstätigen bemühen sich die Spieler um eine professionelle Arbeitsweise und legen großen Wert auf eigenen Anspruch, und doch ist der Arbeitsprozess das Entscheidende, an dem alle Mitglieder mitarbeiten und sich einbringen, nur so entstehen glaubwürdige Geschichten, die den hohen Zeitaufwand rechtfertigen und die in der Intensität des Zusammenspiels zum Tragen kommen.

Mit diesem Konzept entstand im November 2002 „Welch ein Nebel in meinem Kopf“ - szenische Collage frei nach Daniil Charms Part II, die mit großem Erfolg an eine Theatertradition anknüpfen konnte und doch vor allem durch die einzelnen Charaktere der Schauspieler etwas Neues geschaffen hat, das die Theaterszene in Rostock belebt und das mit dem Kunstraumschiff Stubnitz eine Spielstätte gefunden hatte, die dem Irrwitz des Alltags, den Daniil Charms in seinen Stücken beschreibt, einen ganz eigenen Blickwinkel gewährte.

Mit diesem Erfolg im Rücken war sehr bald die Idee geboren sich an etwas ganz Neues heranzuwagen und mit „Herz und Leber, Hund und Schwein“ präsentierte das Freie Theater Rostock im Sommer 2003 eine Sommertheaterkomödie frei nach Hansjörg Schneider.

Das moderne Stück agiert mit den Figuren der Commedia dell’ Arte, die den Personen feste, ihnen eigene Charaktereigenschaften und Gesten zuweist. Da mit Masken gespielt wird, verlangt das den Schauspielern eine andere Art von Bewegung und große Gesten ab, die für Freilufttheater unverzichtbar sind. Eine neue Herausforderung, die im friedvollen Innenhofambiente der Alten Gerberei in Rostock eine Geschichte von Geld und Liebe entstehen ließ, die das scheinbare Idyll alsbald ins Wanken bringt. Diese herzhaft tiefgründige Komödie erfreute Jung und Alt, nicht nur in Rostock, sondern auch bei Gastspielen in Garvensdorf und Zossen und soll deshalb diesen Sommer noch einmal aufgenommen werden (voraussichtliche Spieltermine im August 2004 unter anderem im Klosterinnenhof Rostock).

„Scherben“ ein Psychodrama frei nach Arthur Miller ist das aktuelle Projekt des FTR, das am 19. Dezember wieder auf dem Kunstraumschiff Stubnitz Premiere feierte. Ein psychologisch feinfühliges Stück, indem die jüdische Geschichte zur Zeit des 3. Reiches sich in Amerika verwebt mit Lebensängsten und der amerikanische Traum an Lebenslügen scheitert. Weitere Vorstellungen finden am 9. April 2004 in Garvensdorf und am 16., 17., 22., 23. und 24. April 2004 auf der MS Stubnitz im Rostocker Stadthafen statt.